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Von der Sommer-Depression

Franz Josef Wagner hat am 15.07.2012 Post an die Sommer-Depression verschickt. Und die Sommer-Depression hat geantwortet.

 

Lieber Franz Josef Wagner,

Sie rennen im Regenmantel durch die Straßen. Nicht, weil es Mitte Juli, kühl und wie Oktober ist, sondern weil Sie weiterhin unerkannt ins Bordell schleichen wollen. Es ist Tee-mit-einem-Schuss-Rum-Wetter. Sie haben den Tee weggelassen.

Die Kellner kriegen kein Trinkgeld (weil sie unfreundlich sind?), Liebespaare sitzen im Nassen (weil sie dämlich sind?), Taxen halten nicht (normal, wir sind in München). Nicht nur der Himmel ist katastrophal. Aber was zur Hölle sind „Ungetümer“ von Wolken? Eine Abkürzung? Etwa für „Ungewollte Eigentümer“?

Wenn Sie aufwachen in diesem Sommer, ist es nachts dunkel und donnern Blitze. Wo wachen Sie auf, dass Blitze donnern? In Berlin, in München, im Delirium?

Sie schreiben: „In welcher Jahreszeit lebe ich. Sommer?“
Falsch! Bereits nach dem ersten Satz kommt ein Fragezeichen.

Sie schreiben weiter: „Wie schnell eine Badehose trocknet, wenn du vom Dreier gesprungen bist.“
Abgesehen vom Tempus-Wirrwarr. Wagner, Sie sind 69. Und die Badehosen in Ihrer Jugend trockneten so schnell wie Weihnachten auf Ostern folgte.

Aber immerhin hat Sie ein Mädchen bewundert weil Sie im Schwimmbad vom Dreier gesprungen sind. Sagen Sie. Auch ich hätte Sie bewundert. Aber es war Wasser im Becken.

Herzlichst (ohne Komma!)
Ihre Sommer-Depression

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