Franz Josef Wagner hat am 12.10.2012 Post an den chinesischen Literatur-Nobelpreisträger verschickt. Und der chinesische Literatur-Nobelpreisträger hat geantwortet.
Lieber Franz Josef Wagner,
Mein Name ist Mo Yan. Mein besonderer Roman heißt „Hong gaoliang jiazu“ (auf Deutsch: „Das rote Kornfeld“). Über meinen Roman können Sie nichts sagen. Sie haben ihn nicht lesen. Warum sollten Sie auch.
Sie kennen weder mich noch meinen Roman. Mein Name ist Ihnen so rätselhaft wie die Nummer 146 bei Ihrem Chinesen auf der Speisekarte. Sie können demnach auch nichts über die 146 bei Ihrem Chinesen sagen. „Was der Bauer nicht kennt…“
Jeder, der schreibt, guckt auf den Nobelpreis, sagen Sie. Und warum sollten Sie es verschweigen: Auch Sie, der BILD-Schreiber, gucken fasziniert auf den Nobelpreis.
Viel Glück! (Vielleicht erkennen Sie ihn.)
Mo Yan mein Name. Sie sollten lieber Chinesisch lernen, dann müssen Sie nicht immer 146 essen. Essen Sie demnächst mit Messer und Gabel? Ich empfehle Ihnen die 146: Schnitzel mit Pommes und Salat.
Herzlichst
Ihr chinesischer Literatur-Nobelpreisträger
PS (merken Sie sich bitte diesen richtigen Ort für ein (Post Scriptum“)
Mittlerweile gewinnen Chinesen alle Goldmedaillen. Im Schwimmen, Fechten, Schießen, Kunstturnen, Turmspringen. Nur nicht in der 4×100 Meter-Staffel – der Stäbchenwechsel klappt noch nicht. Was sagt uns das?
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