Bild oben:
Marleen, Mona und Jonathan.
30. Tag / Dienstag, 24. April
Am Morgen um halb sieben kommt der Maintainance-Truck. Er bringt Wasser zum Duschen, Holz und macht auf dem Rastplatz klar Schiff. Ein Trucker, der in der Nacht angehalten hatte, macht sich auf die Socken. Beim Kaffe lasse ich mir diese Betriebsamkeit gefallen. Marleen, Mona und Jonathan stehen erst gegen 8 Uhr auf. Für ein kleines gemeinsames Frühstück ist es noch nicht zu spät und dann heißt es see ya.
Richtung Chambers Pillar
Die nächsten 300 Kilometer habe ich Teer unterm Profil – zunächst den Red Centre Way vom Uluru auf dem Highway State Route 4 nach Osten, dann nach dem Einbiegen auf den Stuart Highway Richtung Nordenden ich nach rund 20 Kilometer rechts in den Busch verlasse. Ich will zum Chambers Pillar, einer rund 50 Meter hohen Sandsteinformation. 350 Millionen Jahre (es sind die selben 350 Millionen Jahre, die sich den Finke River in der Nähe des Palm Valleys ins Gestein haben fressen lassen) haben Wind und Regen gebraucht, um diesen Riesenstein in der Ebene zu formen und – eben genau wie einen Pfeiler – zurückzulassen. Warum ausgerechnet er übrig geblieben ist? Allein, ich weiß es nicht.
Road closed
80 Kilometer sind es ungefähr vom Stuart Highway nach Idracowra, von da dann nur noch 5-6 Kilometer, sagt die Karte. Was die Karte nicht sagt: nach Idracowra geht es nicht weiter. Die Straße ist geschlossen. Ich lande jedenfalls bei einem Farmer im Hof und der schickt mich wieder retour. An der Bahnlinie könne ich dann entlang fahren und es weiter nördlich noch mal probieren, gibt er mir als Rat mit auf den Weg. Ich fahre lieber nicht an der Bahnlinie entlang, die Straße ist nur für den Lieferverkehr gedacht. No public access. Und die LKW (zwar keine road trains, aber groß genug), die ich dort langbrettern sehe, flößen mir ordentlich Respekt ein. Also, zurück auf den Stuart Highway und nach zwei Stunden und 160 Kilometern bin ich genau da, wo ich vorher in den Busch abgebogen bin. Eine persönliche Niederlage.
Rest Area
Also geht es auf dem Stuart Highway weiter ‘gen Norden. Da mir die Lust am Rumgurken vergangen ist, bin ich doch sehr dankbar, dass ich eine halbe Stunde später meine misslungene Tagestour beenden kann – auf einem schönen Rastplatz, auf dem sogar mit Schildern hingewiesen wird, dass Übernachten hier ausdrücklich erlaubt ist. Das will ich doch dann auch nicht ausschlagen.
Der Nachbar im Caravan lädt mir den Akku der kleinen Kamera, ich übertrage derweil die Bilder und schreibe einige Zeilen ins Notebook. Dazu reguliert ein Bierchen den stark wasserlastigen Flüssigkeitshaushalt. Und nachher dann wieder ein Steak. Ich werde es dieses Mal auf einem dieser Feuerstellen mit Abdeckplatte wie auf einer Herdplatte brutzeln. Möge die Übung gelingen.
Geringe Ausbeute
Beim Übertragen der Bilder (von den letzten drei, vier Tagen) fällt mir auf, dass ich heute so gut wie keine gemacht habe. Liegt es daran, dass ich mich wieder Alice Springs nähere, dem Ort, an dem das Fotografieren von ein paar Tagen nicht so recht vonstatten gehen wollte? Tja, dann fallen sie heute eben mager aus, die Bilder vom Tag.
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