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Uluru (Ayers Rock)

Bild oben:
Ein Wunder der Natur.

29. Tag / Montag, 23. April

Nix mit blauem Himmel. Alles bewölkt. Uluru im Sonnenschein adieu. Schade, aber man kann eben nicht alles haben. Die Nacht war dafür frei von Geräuschen. Nur die Zikaden und morgens die Vögel. Von zwei, drei Roadtrains abgesehen. Bis zum Eingang des Nationalparks sind es nur ein paar Kilometer. Die Parkverwaltung nimmt 25 Dollar Eintritt. Das klingt happig, geht aber voll in Ordnung. Es ist eine der wenigen Einnahmequellen für die ansässigen Ureinwohner. Ich werde den ganzen Tag hier am Heiligen Berg der Aborigines verbringen. Sie glauben, dass alle „Traumzeitreisen“ dort enden. Und es in der Tat ein mystischer Ort und ein einzigartiges Naturschauspiel.

Round the Rock

I’m impressed. Eigentlich wollte ich gleich loslaufen, aber ich möchte mir einen ersten Gesamteindruck von diesem Ort verschaffen. Das geht „auf die Schnelle“ nur mit dem Auto. So bekomme ich auch einen Überblick, wie weit ich zu laufen habe und was mich erwartet. Dann, (zufälligerweise) Punkt 12, geht’s zu Fuß einmal im Uhrzeigersinn um den Riesen. Was für eine imposante Erscheinung. Obwohl es an einer Stelle erlaubt ist, respektiere ich den Wunsch der Aborigines (der Anangu), den Uluru nicht zu besteigen. Er ist ihnen heilig. Und ich habe das Gefühl, so erhalte ich mir auch die Ehrfurcht vor dem Berg. Das klingt möglicherweise nach einer kruden Gefühlsmischung irgendwo zwischen Luis Trenker und Schamanengeist. Aber wer direkt am Uluru steht, den kann durchaus so etwas wie Ehrfurcht ereilen. In meinem Falle ist es so.

Einmal um den Berg, 9 Kilometer, im Folgenden ohne weitere Worte.--
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Last Exit

Ein unwirkliches Bild. Der Himmel völlig dunkel, aber die Sonne scheint auf den Fels. Nach zweieinhalb Stunden war die Sache dann, im wahrsten Sinne, gelaufen. Die ganzen Bilder, die ich gemacht habe mögen nur annähernd meine Stimmungslage erahnen lassen. Nur an sechs vorgegebenen mythischen Stätten darf nicht fotografiert werden (Die Bilder davon lagern nun ausschließlich auf der Festplatte unter meiner Schädeldecke).

Jetzt noch „The Big“ in der Abendsonne, das wär’s. Gegen 16 Uhr stelle ich mich erwartungsvoll an den Sunset-Platz für PKW, aber die zwei Quadratmeter blauer Himmel inmitten einer dicken Wolkenschicht lassen die Hoffnung schwinden. Ich mache noch ein paar Pflichtbilder, die Sonne zeigt ansatzweise eine Spur von Gnade, aber „nach meinen Berechnungen“ des Himmelslaufs wird sie hinter einer Wolkenwand untergehen. Ich fahre die 20 Kilometer zum Visitor Centre und frage nach der Wettervorhersage für morgen. Vielleicht wird es wenigstens etwas mit einem ordentlichen Sonnenaufgang. Man weiß dort allerdings nicht Bescheid. Auch schön.

Als ich zum Auto zurückkomme scheint wieder die Sonne. Ohne lange zu Zögern fahre ich sofort die 20 Kilometer zurück zum Parkplatz am Uluru. Und zwar etwas schneller als sonst. Zwischenzeitlich verschwindet der gelbe Stern wieder, er treibt womöglich ein Spielchen mit mir. Aber mit meiner Ankunft kommt er genau durch die zwei Quadratmeter, die ich völlig unterschätzt habe.

Einige Minuten

Es gibt für meine Verhältnisse ein großartiges „Photo-Wettschießen“. Ich glaube, ich mache vom gleichen Standort aus letztendlich fast 100 Bilder. Und sie sind, wie ich finde, nicht mal sooo schlecht geworden. Diese hier in Abständen von nur wenigen Minuten oder gar Momenten.

Glück gehabt. Die Sonne verschwindet gleich - schrittweise - nach und nach.--
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Rast in Peace

Good evening. Einen Nachteil hatte die Aktion aber, es wird gleich dunkel, was ein Sonnenuntergang ja schließlich auch impliziert. Ich entschließe mich, bis zum erst besten Rastplatz zu fahren und zu übernachten. Vorher lade ich noch Feuerholz hinter die vordere Stoßstange. Dabei sehen mich drei junge Deutsche, die mit einem Minibus unterwegs sind und halten mich für einen Ranger. Als ich auf den Rastplatz komme, frage ich sie auf englisch, ob sie hier über Nacht bleiben wollen. „Is it allowed?“ fragt eine von ihnen schüchtern ? Jaja, sage ich und frage sie, ob sie Deutsche sind. Das hat sie wohl entspannt.

Marleen, Mona und Jonathan, alle um die 22, sind travelling workers und schon seit Monaten unterwegs. Ich mache Feuer, die drei kochen (noch gewagter als meinereiner: Reis mit Kartoffeln!), ich esse mit und wir erzählen fast bis Mitternacht. Jonathan schläft derweil am Feuer auf dem Stuhl ein und ich gönne mir noch, wie tags zuvor, eine Dusche aus dem Brauchwassertank am Rastplatz. Noch so ‚ne wunderschöne Aussi-Einrichtung. Man soll zwar nicht Campen, aber eine Nacht darf man bleiben und sogar duschen. Das Brauchwasser wird immer wieder aufgefüllt und mit der Müllentsorgung kommt sogar vorgeschnittenes Brennholz für die Feuerstellen. Das schonen wir, denn alleine mit meiner Sammlung bekommen wir ein schönes Lagerfeuer zustande.

Bilder vom Tag

Annäherung an den Nationalpark.Yepp. Das nenne ich mächtig.Auch der Blick in die eine andere Richtung ...
... zeigt Imposantes ...... und Schönes.9 Kilometer geht es um den Heiligen Berg der Anangu.
Fast die gleiche Perspektive und doch irgendwie ein anderes Bild.Zuvor noch Vergängliches ...... und Witziges.
Ja, sicher, schon mehrfach fotografiert, aber man will gar nicht mehr aufhören.Der Himmel ist dunkel, aber die Sonne scheint auf den Berg.Ständiger Wechsel zwischen Licht und Schatten ...
... und dann noch Mal das Finale.Dann der erste Blick zurück ...... noch einen ...
... und einen letzten.

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