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Richtung Süden

Bild oben:
Kings Highway

3. Tag / Mittwoch, 28. März

Aufgewacht bin ich etwa gegen 4 Uhr morgens. Um 7 Uhr gibt es unten im Haupthaus Frühstück. Deshalb versuche ich vergeblich, wieder einzuschlafen. Um 6 Uhr hab ich dann genug. Ich vertreibe mir die Zeit mit Termiten- und Spinnenzählen – und dem Blick aufs Land. Nach dem Frühstück habe ich noch oben am Shade gepackt, alles sortiert, Christine fährt vorbei und hupt. Mal gespannt, wann ich die vier oder einen von ihnen wiedersehe. Gegen 8 Uhr mache ich mich auf den Weg.

Peter Foley

Peter Foley Peter Foley treffe ich auf dem Viehmarkt. Ein großer, kräftiger, sympathischer Kerl. Er hat 25 Schafe mitgebracht. „Mal sehen, was die Auktion bring“, sagt er in ruhigem Ton. „Möglicherweise wird das Leben jetzt härter“.

 

Schafauktion

Schafauktion in Goulburn.Wegen der anhaltenden Trockenheit müssen die Farmer verkaufen - zu niedrigen Preisen.Die Farmer müssen ihren Bestand um die Hälfte reduzieren.
Bleibt der Regen aus, verlieren die Viehzüchter ihre Existenz.

Richtung Küste

Zwei Stunden später fahre ich weiter. Von Goulburn geht’s Richtung Süden auf den Kings Highway Richtung Küste. Es geht, sozusagen, querfeldein. Wenn ich es nicht wüsste, ich käme nie auf den Gedanken, dass ich mich zur Zeit in Australien aufhalte. Das Landschaftsbild ist eher europäisch. Irgend etwas zwischen Südfrankreich, Alpenvorland und wegen des Kalksteins vielleicht auch noch ein bisschen Ex-Jugoslawien. Als mir das in den Sinn kommt, spielt mein MP3-Player die Old Shatterhand-Melodie. Noch so’n Zufall, nachdem beim Start in Frankfurt (2 Stunden Verzögerung) Tom Waits „Walzing Matilda“ zum Besten gab. Schön.

Bermagui

Als Ziel habe ich Bermagui ausgemacht. Nicht zufällig, sondern weil ich Dave treffen will, der letztes Jahr in Deutschland war und den unser gemeinsamer Freund Martin zum Stammtisch mitgeschleppt hat. Martin, der Holzkobb, hat mich natürlich nicht angekündigt und Dave war ziemlich durch den Wind. Einer seiner Freunde hatte einen schweren Autounfall. Es ist nicht klar, ob er durchkommen wird. Aus dem Treffen wird nichts und ich laufe zurück zum Campingplatz. Die australischen Campingplätze sind well equiped. Man merkt, dass dieses Volk, wann immer es geht, draußen lebt. Ich werde sie künftig „Draussies“ nennen.

 

Campingplatz Bermagui

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